"Nichts wird mit Grobheit, Gewalt und Zwang erreicht,

aber Alles durch Feinheit und Energie!"

                                                                                                                                                                                                            - Nuno Oliviera

Meine Geschichte

 

Mein Name ist Jana Celine Schindler und ich wurde am 21.11.1997 

in Wiesbaden geboren.

Tiere waren schon immer ein großer Bestandteil meines Lebens. 

Die Liebe zu Pferden prägt schon mein ganzes Leben. 

Mit ihnen und von ihnen zu lernen oder ihnen etwas beizubringen, war schon damals das Größte für mich und hat sich bis heute nicht geändert.

 

Meine Westfalenstute Djinnie, mein erstes eigenes Pferd, war meine erste wirkliche Herausforderung. Als ich Sie bekam, war ich 12 Jahre alt. Mein absoluter Mädchentraum. Top Stammbaum, groß und wunderschön. 

 

Aber leider so richtig "sauer geritten". Sie hatte eine Persönlichkeit, die mich maßlos eingeschüchtert hat. Es funktionierte absolut gar nichts, irgendwann hatte ich sogar richtig Angst vor ihr und alles, was uns blieb, war eine riesengrosse Frustration. 

Es war also klar, wir brauchen Hilfe!

 

Im Laufe unserer Reise habe ich von den verschiedensten Trainern lernen und in die unterschiedlichsten Spaten der Reiterei eintauchen dürfen. Ich nahm eine lange Zeit klassischen Reitunterricht mit meiner Stute. Es besserte sich aber nichts, denn ich war "nicht taff genug". Ich behandelte sie, wie Ich heute weiß, oft unfair und das, nicht selten, sehr grob, denn ich musste mich ja durchsetzen und ihr Respekt beibringen. Welch Wunder, weiter kamen wir damit nicht und ich wollte SO auch nicht weitermachen. 

 

Sie lehrte mich, dass nicht alles, was man eben so macht, auch wirklich richtig ist und zwang mich, alles zu hinterfragen.

 

Selbstreflektion, Geduld, Vertrauen und Fairness wurden meine neuen Leitpunkte. Ich beschloss, es gibt nicht nur einen Weg. 

 

Mit der Veränderung meiner Einstellung und Herangehensweise folgten die ersten Fortschritte und ein paar wirklich schöne Jahre.

So brachte sie zum Beispiel später, als Lehrmeisterin, meiner Schwester das Reiten bei.

 

Bis sie plötzlich in ihre alten Muster zurückfiel...

 

 

 

 

 

 

Wir fielen wieder meilenweit zurück und alles, was eigentlich so leicht war, 

war plötzlich wieder unmöglich. Was nun?

Djinnie war zu diesem Zeitpunkt schon 22 Jahre alt und mein Gefühl sagte mir, es wird Zeit.

Zeit für Ruhe. Für uns beide. Mich von ihr zu trennen, war für mich NIE eine Option, aber nach all den Kriegen, die sie, ohne mich und auch mit mir, führen musste, hatte sie sich ihre Rente verdient. 

Es war an der Zeit Ihr etwas zurückzugeben und somit steht sie seitdem, glücklich, in einer kleinen Gruppe, auf der Wiese und darf ihr restliches Leben einfach mal genießen.

 

Eine Weile hab ich überlegt, mein Hobby an den Nagel zu hängen. 

Aber dann kam Quintero und entflammte meine Liebe für die Iberischen Pferde. 

Eine ganz neue Aufgabe, denn als er zu mir kam, war er praktisch wild. 

 

Er war das komplette Gegenteil von Djinnie. Hilflos, verunsichert, verschlossen. Bei ihm musste man noch vorsichtiger sein. Die Erwartungshaltung komplett runterschrauben. Jede falsche Bewegung führte bei ihm direkt zur Flucht. Und doch, wenn ich Ihn auf der Weide beobachtete, war er so stark, so imposant und liebte es, alle Blicke auf sich zu ziehen.

 

Mein Zugang zu Ihm war also ganz klar. Die Freiarbeit und Zirzensik. Ich wollte seine Energie nutzen, um sie in etwas Positives zu kanalisieren und ihm einen Weg zu zeigen, sich zu entfalten und selbstsicherer zu werden. Stolz.

Die Freiarbeit ist für mich der perfekte Weg, den Pferden auf einer Vertrauensbasis zu begegnen und ihnen einen Raum zu schaffen, eigene Ideen anzubieten und auch mal Nein sagen zu dürfen.

 

Denn was ist ein Ja schon wert, wenn ich ein Nein nicht akzeptiere?

 

Ich möchte, dass mein Pferd bei mir sein WILL und nicht nur bei mir ist, weil es MUSS.

Zwanglosigkeit, gegenseitiger Respekt, Zeit, Verständnis und Einfühlsamkeit sind dabei meine wichtigsten Leitworte. Und dieser Weg hat sich gelohnt, denn heute ist mein schüchterner Quintero eine echte Rampensau und liebt es, im Mittelpunkt zu stehen.

 

 

 

Auf ein Pferd, das aus Angst gehorcht, ist kein Verlass. Es wird immer etwas geben, vor dem es sich mehr fürchtet, als vor dem Reiter. 

Wenn es aber seinem Reiter vertraut, wird es Ihn fragen, 

was es tun soll, wenn es sich fürchtet.

 

                                                                                                                                           - Antoine de Pluvinel

 

Alle Fotos von Johanna Wolf

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